Freitag, 28. August 2009

Aromatherapie

Liebe Leser!

Ja, ich gebe zu, ich bin manchmal etwas spießig. Einige gesellschaftliche Umgangsformen erachte ich als zwingend notwendig - reden wir doch zum Bleistift mal über die tägliche Hygiene.

Kleine Spießer wie ich wissen natürlich, was alles dazugehört: Zähneputzen, waschen, frische Kleidung, Deo - wer es mit seinen Mitmenschen besonders gut meint, macht sich noch die Haare ordentlich oder schminkt sich gegebenenfalls. Besonders, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt.

Ja, nur leider gibt es Leute, die wissen sowas nicht. Diese Leute scheinen auch nicht zu wissen, dass dies unter Umständen, vor Allem wenn man oben genanntes längere Zeit unterlässt, zur Geruchsbelästigung der Mitmenschen führen kann. Gerade in der Großstadt bleibt es dann nicht aus, dass man sich auf engstem Raum mit solchen Leuten aufhalten muss. Ich sag nur: öffentliche Verkehrsmittel.

Irgendwie hab ich immer das Pech, mich in die Nähe dieser Leute zu setzen. Manche haben allerdings auch eine solche Marke, dass es fast schon egal ist, wo man sich hinsetzt. Man erkennt diese Leute auch meist nicht - wer jetzt nur an Obdachlose oder ähnliches Klientel denkt, liegt völlig falsch- sondern man riecht es erst, wenns zu spät ist. Vor einigen Wochen saß ich mal neben einem völlig normal aussehenden jungen Mann, der fröhlich vor sich hintelefonierte, als plötzlich wellenartig ekelerregender Gestank zu mir herüberzog. Nach einiger Zeit konnte ich diese Wellen einordnen. Sie kamen nämlich immer dann, wenn der junge Mann den Mund aufmachte, um ins Telefon zu sprechen. Sprache riechen - eine ganz neue Erfahrung - und eine, auf die ich dankend verzichten kann. Bewegung hab ich übrigens auch schon schnuppern dürfen - die Quelle dieses olfaktorischen Ungemachs war eine Dame, die bereits - oder noch? morgens um halb acht einen Vodkadunst verbreitete, dass sicher das gesamte Abteil beim Aussteigen benebelt war. Boah, Leute....

Ein anderes Beispiel: Ämter. Ich habe gehört, es ist gängige Praxis unter nicht ganz so arbeitswilligen Individuen, mit einer kräftigen Schnapsfahne auf dem Amt zu erscheinen und so der ungeliebten Arbeitsvermittlung zu entgehen. Aber gleich so viele? Besonders schön ist es an heißen, betriebsamen Tagen, wenn sich die unheilbringende Wirkung all der mannigfaltigen Düfte kumuliert und man noch geschätzte 2 Stunden in der Warteschlange verbringen muss.

Ich versteh echt nicht, warum so viele Leute das nicht gebacken kriegen? Klar, man riecht sich ja selber nicht. Manchmal isses fast schon schade, denn dann würden manche Leute mal merken, was sie ihren Mitmenschen zumuten. Klar, jeder stinkt *mal* - man verschläft durchaus mal oder kommt direkt vom Sport - ich muss gestehen, ich hab in großer Eile auch schon mal vergessen, mir die Zähne zu putzen. Aber da hab ich nen Insidertrick: ich nutze da eine neue, bahnbrechende Erfindung - sie nennt sich Pfefferminzbonbon. Für letzteres Problem gibt es auch eine tolle, neumodische Lösung, die da heißt: Deodorant. Erhältlich in vielen angenehmen Geruchsnoten. Nur leider ist auch irgendwann die Kompetenz eines Antitranspirants überschritten. Nämlich dann, wenn versäumt wurde, die Kleidung in vernünftigen Abständen zu wechseln. Und ja, wenn man das Teil abends in die Ecke stellen kann oder es anfängt, um Gnade zu betteln, ist es definitiv zu spät. Da helfen auch Fernfahrerduschen nix, sondern bestenfalls die Drahtbürste - oder am besten gleich ein neues Hemd.

Ja, natürlich weiß ich, dass es auch Leute gibt, die krankheitsbedingt riechen. Die müssen sich auch keinesfalls von mir angegriffen fühlen. Lustigerweise sind oft diese Leute viel reinlicher und penibler als die meisten anderen Leute. Es geht hier wirklich rein um diejenigen, die aus Faulheit vor sich hindünsten.

Und an alle Stinker nochmal in aller Deutlichkeit: bloß, weil ihr euch nicht riecht, heißt das nicht, dass andere das nicht tun. Leider tun wir es, dessen könnt ihr sicher sein. Die vage Hoffnung, dass es keiner merkt, ersetzt nicht den Einsatz hygienischer Maßnahmen. Im Zeitalter der Technik und Wissenschaft eine Hygiene wie im Mittelalter zu haben, finde ich sehr befremdlich. Es sollte sich doch mittlerweile herumgesprochen haben, dass Wasser nicht schädlich ist?

Zum Beweis dieser These werde ich jetzt zum Friseur gehen.

Euch allen einen schönen Tag ohne Geruchsbelästigung!

LG, Urs

Dienstag, 25. August 2009

Rückmeldung

Liebe Leser!

Ich wurde freundlicherweise von meiner Lieblingsstalkerin *knuddel* darauf aufmerksam gemacht, dass ich schon ewig nix mehr geschrieben hab. Das stimmt allerdings und ist mir auch furchtbar peinlich. Irgendwie passiert immer so viel, man möchte schreiben, vergisst es, das nächste passiert.... ihr kennt das sicher. Und prompt steht man unerwartet vor einem riesigen Haufen toller Ereignisse, die man erzählen will... und erzählt gar nix, weil einem der Haufen so unüberwindlich groß scheint.

Ich versuch, das Wichtigste zusammenzufassen.

Ende Juli bin ich in den Norden gefahren, um eine langjährige Forenbekanntschaft heimzusuchen und nebenbei noch aufs Wacköööööööööön Open Air zu gehen. Schon die Hinfahrt entpuppte sich als kleines Abenteuer: mit einer verkoksten Trulla, die in einem fort sabbelte und Mitfahrern, die im Supermarkt einen Gratis-Tag machten, war es alles andere als langweilig.
Mein Gastgeber holte mich in irgendeinem kleinen Dorf bei der Feuerwehr ab und zeigte mir erstmal die Gegend: perfekt für einen Urlaub, kann ich da nur sagen. Wunderschöne Landschaft und seine Eltern haben die niedlichste Kuh, die man sich vorstellen kann :D

Am nächsten Tag wars schon vorbei mit der Ruhe - wir fuhren zum Gelände und holten uns unsere Bändchen ab. Wir sahen uns in Ruhe alles an und trafen auch einige Bekannte: eine sehr nette Eldaringlerin, die einen Stand im Wikingerlager hatte und Stefan von wkw, der die restlichen Tage mit uns auf dem Gelände verbrachte.

Es war durchgängig lustig und das Gelände voller netter und verrückter Leute. Ich erinnere mich an Borats (Badeanzüge >.<), Häschen und Jungs mit Windeln - nu ja, manche hatten mit steigendem Pegel auch gar nix mehr am Leibe, außer ner dicken Schicht Schlamm. Was ich befremdlich fand, da mich der Geruch dort oft an das Wildschweingehege bei uns im Park erinnerte.

Bis auf einige wenige Ausnahmen *hust* Rabenschrey *husthust* war es musikalisch durchgängig toll. Meine Higlights waren natürlich Amon Amarth (Johan hatte ein paar kg weniger drauf und sah einfach toll aus *.*) und Korpiklaani (allerdings etwas kurz), die ich aus der ersten Reihe erleben durfte. Bei Korpiklaani gingen mir allerdings die ewigen crowdsurfer auf den Keks, wenn man nicht aufpasste, hatte man *tonk* einen Stiefel am Kopf - oder, wenn man denn aufpasste, das Gemächt des nächsten Securitymannes auf Augenhöhe. Welch Erlebnis.

Auf jeden Fall war ich todtraurig, wieder fahren zu müssen. Ich vermiss meine Begleiter und die ständige Partystimmung :(
Danke an dieser Stelle nochmal an Viki *knuddel* und seine Eltern :)

Wieder zuhause, wurde ich sehnsüchtig von Mann und Kind erwartet, die nichts besseres zu tun hatten, mich ordentlich mit Süßigkeiten vollzustopfen. Ragnar sollte mir eine Rose geben, aber wedelte so wild damit, dass sie prompt abknickte und Blätter einbüßte.

Am nächsten Tag hatte mein Freund Geburtstag. Wir waren schön essen und hinterher gingen wir im Park spazieren. Scheinbar habe ich meinem Schatz gefehlt, denn er nutzte die Gelegenheit, um mir einen Antrag zu machen, mit Kniefall und allem :->
Wie süß war das denn? Ich musste mich SO zusammenreißen, um nicht haltlos loszuheulen. Mein Ring war leider zu groß - erst letzte Woche habe ich den richtigen bekommen, mit Gravur und allem. Kaum zu glauben, dass es jemand bis in alle Ewigkeit mit mit aushalten will... aber ich bin sehr glücklich darüber. Hätte nie gedacht, dass er das mal tun wird. ILDSD, Hasi :-*

Mittlerweile geht auch unser kleines Bärchen in den Kindergarten, besser gesagt zur Tagesmutter. Ich hatte ja schon die schlimmsten Befürchtungen - Mütter halt ;-)
Aber er hat die Eingewöhnungsphase super hinter sich gebracht und hat viel Spaß dort - obwohl seine kleine Kameradin ihn schon einmal bös gebissen hat. Er trägts mit Fassung und es ist schön zu sehen, dass er gern hingeht. Anfang der Woche ist er leider krank geworden - morgen darf er dann wieder hin :)

Auch bei mir selbst hat sich dadurch einiges verändert. Da ich jetzt einen halben Tag für mich hab, hab ich beschlossen, das sinnvoll zu nutzen und arbeiten zu gehen. Als Ausgleich für die Hausarbeit hab ich mich zu Gartenarbeit entschieden. Ich arbeite gern körperlich und mit Pflanzen ist es gleich nochmal so toll. Buddeln, rupfen, harken.. SUPER :D
Ich hab mir auch gleich nen Praktikumsplatz gesucht - auf einem Tierfriedhof. Klang alles soweit gut, bis auf die Tatsache, dass ich Tiere hätte umbetten müssen. Ob ich das gekonnt hätte - ich weiß es nicht. Ich sollte nur fix zum Amt, um dort alle Formalitäten zu klären. Nachdem ich 3x rumgeschickt wurde, zeigte sich die Bearbeiterin erstaunt, warum ich denn ein Praktikum machen wolle - sie hätte doch tolle Angebote, wo man auch richtig Geld verdienen könne. Aus "mal gucken" wurde dann "ja gern" und so hab ich am Donnerstag ein Vorstellungsgespräch in einer Maßnahme. Gärtnern im Kindergarten - klingt sehr nett. Ich freu mich schon sehr auf meine neue Arbeit.

Jo - soviel zu meinen Erlebnissen. Ich hoffe, ihr hattet eine ähnlich gute Zeit und wir lesen uns bald wieder öfters!

Entspannte Grüße,

Urs