Donnerstag, 10. September 2009

Ich bin nich mehr dein Freund....

... und kauf dir auch kein' Lutschaaaaaaa....

So oder ähnlich hör ich es in letzter Zeit oft. Wie einige von euch wissen, habe ich seit dem 1. 9. einen neuen Job. Ich arbeite als Garten-Landschaftsbau-Helferin in einem Kindergarten. Ich liebe meine Arbeit. Ja, wirklich. Ursprünglich wollte ich ja ein Halbtagsplatz auf einem Tierfriedhof machen, aber durch die Initiative einer netten Bearbeiterin bekam ich eine(leider befristete) Vollzeitstelle zugeteilt - sogar bezahlt, zwar nicht gut, aber immerhin. Beim Vorstellungsgespräch war ich noch überzeugt, dass ich die Stelle sicher hätte und redete mit Chef und Vorarbeiter ganz locker und flapsig in klassisch-ursischer Manier ("Wie, Sie wollen meine Zeugnisse nicht sehen? Na hörnse mal, wofür hab ich mich da eigentlich so abgeschleppt?!"). Es stellte sich heraus, dass ich noch Mitbewerber hatte. War mir das peinlich. Aber scheinbar hat es den beiden nix ausgemacht und ich hatte den Job.

Angefangen hat alles ganz klassisch: kurz vor meinem Einführungstag wurde ich nochmal so richtig krank und schleppte mich dann mit Husten, Fieber und ziemlich tauben Ohren dorthin und musste am nächsten Tag auch noch etwas kränklich arbeiten. Aber das macht man ja gern.

Nachdem ich jetzt eine Woche mit meinen zwei Kollegen zusammengearbeitet habe, kann ich nur sagen: Hilfe.
Einer fauler als der andere, wobei der eine ständig riecht wie eine Destille und ich mich jedes Mal aufs Neue wundern muss, wie er noch geradeaus laufen kann (wir erinnern uns: Kindergarten). Der andere glänzt primär durch ein großes Maul und versucht ständig den Chef raushängen zu lassen. Er ist Serbe und versteht gerade DANN kein Deutsch, wenns mal unangenehm für ihn wird. Die Wörter Mittagspause und Feierabend versteht er aber blendend, kann ich euch sagen.
Ständig steht er hinter mir und versucht mir sogar für die einfachsten Dinge Anweisungen zu geben. Ich kann euch versichern, dass ich einen Raum mit Folie auslegen und abkleben kann, ohne dass hinter mir ständig jemand sagt: "Ja, sehr schön..." - genauso wie ich einen Baumarkt finde, wenn mir jemand den Weg beschreibt. Aber zwecklos, er wollte mit - was man nicht alles tut, um nicht arbeiten zu müssen. Argh. Die beiden kriegen übrigens schon ab 12 Heimweh und fangen dann an, ihre Sachen zu packen, obwohl es bereits ordentlich Ärger gab und die beiden schon auf der Abschussliste stehen. "Ist ja nix mehr zu tun..." - wenn ich mich dann aber anbiete, fragen zu gehen, werden die beiden Herren fast schon hysterisch. Als ich vorgestern Anschiss für die Faulheit der beiden Herren kassiert hab, ist mir dann der Kragen geplatzt. Hallo? Immerhin gefährden die Herren wissentlich meinen Arbeitsplatz...

Das Ende vom Lied: ich werde versetzt und muss dafür eine Std früher raus, sprich viertel nach vier. Aber das isses mir wert. Ich darf mit meinem Vorarbeiter arbeiten, der vernünftigste und netteste von allen, die ich bei dem Haufen bis jetzt kennen lernen durfte. Morgen darf ich sogar einen Kindergarten ganz alleine handlen. Schön, dass sie mir das zutrauen, das freut mich ehrlich.

Mein letzter Arbeitstag in dieser Filiale war allerdings schön. Die Kinder waren süß wie immer (unser Serbe jagt die immer weg, deswegen kommen die zu mir,hehe) und bald war ich umringt von einem Pulk Steppkes, die mir unbedingt helfen wollten, den Zaun abzuschleifen. Also hab ich Sandpapier verteilt und alle waren froh - sogar der Erzieher, der mal n paar Minuten Ruhe hatte. Das Wetter war richtig toll und ich hab mir um diese Jahreszeit noch nen Sonnenbrand geholt. Mein serbischer Kollege brauchte 2 Stunden, um die Blumen zu gießen und wollte nicht mitschleifen, weil das Sandpapier seinen Ansprüchen nicht genügte und dachte anscheinend wirklich, er könne nach Hause gehen. Der andere war rechtschaffen verzweifelt, wie er es mit der faulen Socke aushalten sollte. Ein "trink ihn dir schön" konnte ich mir gerade so verkneifen - ein schadenfrohes Grinsen allerdings nicht. Er tat mir allerdings wirklich etwas Leid, weil rein persönlich war er eigentlich okay und konnte sogar recht arbeitsam sein, wenn er wollte.

Ich bin dermaßen gespannt, was noch so auf mich zukommt. In meiner neuen Filiale werd ich noch mehr mit Kindern zu tun haben als jetzt schon. Das freut mich total. Und Arbeit soll auch immer en masse vorhanden sein, sogar Steine setzen sollen wir lernen. Momentan hab ich i-wie das Spongegbob-Syndrom: ich freue mich so richtig auf die Arbeit und hab selbst morgens um sechs schon gute Laune *lach*.

An dieser STelle möchte ich auch Grüße an die dalassen, die ich in letzter Zeit schmählich vernachlässigt habe. Tut mir ehrlich leid, ich hab momentan einfach zuviel um die Ohren und schlaf abends manchmal schon um halb zehn einfach ein. Nein, ich hab euch nicht vergessen. Danke für all die lieben Mails und PNs - ich werde sie beantworten, wenn ich wieder die Zeit und den Kopf dazu habe. Danke für eure Geduld.

Arbeitsame *ich bin bereiiiit*-Grüße,

Eure Urs

1 Kommentar:

  1. Was für Nasen. :-D
    Da hoffe ich, dass es ab jetzt noch besser wird.
    Es ist doch einfach klasse, wenn man gern aufsteht, weil man sich auf die Arbeit freut.

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