Samstag, 3. Oktober 2009

Wenn der Amtsschimmel wiehert...

Neulich erst hatten wir in einem Forum das Gespräch über die manchmal erschreckende Inkompetenz und Unfreundlichkeit in den deutschen Ämtern. Ich lobte das Jugendamt Berlin für einen sehr zuvorkommenden Service. Leider etwas zu früh...

Rückblick:
Ich war beim JA, um die Betreuungszeit für Ragnar aufzustocken, rückwirkend vom 1.9. Leider hatte ich meinen Arbeitsvertrag erst in der zweiten Septemberwoche bekommen und stand gleich am nächsten Tag damit auf der Matte. Die Mitarbeiter waren in der Tat sehr freundlich und zuvorkommend und ich war froh, das erledigt zu haben. Ich bekam noch einen Antrag mit, den ich dann "einfach nur ausgefüllt beim Pförtner einwerfen" sollte. Das, muss ich allerdings gestehen, dauerte etwas. Mann krank, Kind krank und ich gerade in der Eingewöhnungsphase. Nun ja, man sagte mir, man könne der Tagesmutter das Geld rückwirkend gewähren, wenn man den Bedarf nachweisen könne (und nix da von wegen Eile). Klar, konnte ich, stand ja auch alles auf meinem Arbeitsvertrag. Also gab ich den Antrag nix ahnend beim Pförtner ab (knappe 2 Wochen später, allerdings hatte ich mich dafür nochmal explizit entschuldigt) und wartete auf den Bescheid.

Ein paar Tage später rief meine Tagesmutter bei mir auf der Arbeit an. Ziemlich sauer, was ich angesichts dessen, was sie mir erzählte, mehr als nachvollziehen kann. Der Bearbeiter sagte ihr, dass meine Unterlagen unvollständig seien, mein Arbeitsvertrag würde fehlen (wir erinnern uns, extra dafür bin ich zuvor da gewesen!), dazu noch der meines Lebensgefährten (die Bearbeiterin hatte nix dergleichen erwähnt) und sie würde also für September kein Geld bekommen. Für den Oktober auch nur, wenn wir die Unterlagen heut noch vorlegen würden. Natürlich boten wir ihr an, das aus eigener Tasche zu bezahlen. Sie hat ihre Arbeit erledigt und bekommt ihr Geld, das ist ja sonnenklar. Obwohl 90 Tacken ziemlich weh getan hätten, wenn ich ehrlich bin.

Nun ja, zum Feierabend rief ich den Bearbeiter gleich mal an. Ich war ziemlich stinkig, weil ich mir keiner Schuld bewusst war und mich veräppelt fühlte. Ebenso der gute Mann. Er wisse von nix und die Unterlagen wären nicht da. Ich beschrieb ihm die Situation und irgendwann wurde das Gespräch zwar freundlicher, aber trotzdem sehr unbefriedigend. "Kulanterweise" würde er "den Oktober gerade noch mal so übernehmen", nicht jedoch den September. Wutschnaubend schnappte ich mir Mann und Kind und fuhr mit den Unterlagen hin. Die Bearbeiterin in der Spätschicht war schon informiert (na ja, wahrscheinlich dahingehend instruiert, keine Diskussion mit mir anzufangen) und nahm die Sachen entgegen. Irgendwie kamen wir dann trotzdem aufs Thema und es kam heraus, dass die Bearbeiterin, der ich das damals gezeigt hatte, nur als Vertretung dort war. Mit einem doofen Gefühl fuhr ich nach Hause. Ich hasse das, wenn Sachen sich nicht klären lassen. Ich überlegte mir schon die nächsten Schritte.

Zum Glück kam am nächsten Morgen ein Anruf. Der Herr Bearbeiter verkündete uns, dass er "auuuuusnahmsweise" doch alles übernehmen würde. Seine Vertretung konnte sich an rein gar nix mehr erinnern. In dubio pro reo. Ja, toll. Jetzt denkt ihr sicher, dass ich tierisch froh bin, dass ich nix zahlen muss, hm?
Ja, bin ich. Für meine Tagesmutter, dass sie keine Scherereien mehr hat. Und für Ragnar, dass er doch früher seine neue Matratze bekommt. Ich persönlich bin stinkesauer, dass man uns wegen der Vergesslichkeit von Angestellten und diversen anderen (W)Irrnissen als schlampige Idioten darstellt und wir auch noch dafür zahlen sollten. Find ich k...äse!

Nu ja, mal davon abgesehen gehts uns allen prima, mal abgesehen vom chronischen Zeit- und Schlafmangel. Doch davon später vielleicht mehr.

Ich wünsch euch ein schönes Restwochenende!

Liebe Grüße,

Urs

5 Kommentare:

  1. Oh ja, das kenne ich. Ich hab ja grad dasselbe mit dem Arbeitsamt. Kann man auf meinem Blog nachlesen.

    Ich wünsch dir starke Nerven, das war sicher nicht das letzte Mal, dass irgendwas nicht klappt.

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  2. Oje, da fragt man sich wofür zahlt man eigentlich Steuern?

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  3. Oh Mann ... irgendwie mal wieder fast typisch.

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  4. Ommmm... Mir bzw. meinem Freund geht es gerade ähnlich - mit der lieben Polizei bzw. Staatsanwaltschaft, die uns ans Bein pieseln wollen, weil ich eine Aussage, die sie von mir verlangen, nicht machen möchte, weil ich Angst vor dem Kerl habe, gegen den es geht. Wie sch... ist das denn, daß man da selbst plötzlich höchst offiziös und schriftlich angemotzt wird?
    Hoffentlich sind Mann und Kind wieder gesund und die Laune steigt ein bißchen?

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